Urbilder

Dieter Wagner

Die Entstehung meiner Bilder

Frage: Seit zwei Jahren habe ich während meiner Meditationen spontane Visionen von Bildern und habe nach einigem Zögern angefangen, sie zu malen. Sie sind sehr merkwürdig und ausdrucksstark. Noch habe ich sie keinem Menschen gezeigt. Ich möchte nun von der "Quelle" erfahren, was ich eigentlich damit anfangen soll.

Quelle: Du bist Botschafter. Wenn wir dir das sagen, möchten wir dich nicht erschrecken. Du bist Botschafter, und es ist deine Aufgabe, Botschaften zu übermitteln und zu überbringen. Du bist ein Mensch, der schon seit seiner Kindheit in einem überaus engen Kontakt mit seiner Seelenfamilie steht, mit den Seelengeschwistern, die zu dir gehören und doch nicht im Körper bei dir sind. Du bist eine sehr alte Seele, und es liegen nicht mehr viele Leben vor dir. Es wird deshalb - im Vergleich zu dem, was hinter dir liegt - nicht mehr sehr lange dauern, bis du immer engeren Kontakt mit deinen Seelengeschwistern knüpfst und immer mehr mit ihnen zu einer innigen Einheit zusammenwächst. Und nun hast du dich für dieses Leben bereit erklärt, ihr Botschafter zu sein.

Seit kurzer Zeit malst du Bilder. Die Seelengeschwister inspirieren dich, sie schicken dir Visionen. Sie geben dir Aufträge. Du stellst dich zur Verfügung und führst diese Aufträge aus, bringst sie dort zur Geltung, wo sie gesehen werden sollen und angenommen werden können. Das ist der Grund, warum du dich auf diese visionäre Übermittlung schon lange vorbereitet hast durch allerlei Übungen und Experimente, durch Meditationen und Phasen des Rückzugs. Denn ohne Vorbereitung kann ein Botschafter seinen Auftrag nicht ausführen. Wir haben bislang mit Bedacht das Wort "Medium" vermieden und möchten es auch weiterhin meiden, denn du bist kein Medium im herkömmlichen Sinne, und dennoch bist du ein Übermittler.

Und wenn du nach deiner Lebensaufgabe fragst, so sagen wir dir: Dies ist das Zentrum deines Lebens, auf das alles zuläuft. Und du brauchst für die Bewältigung deiner Aufgaben Möglichkeiten an Zeit und Raum, die dir gestatten, dass du deine Aufträge ausführst. Deine Seelengeschwister haben schon zu einem großen Anteil ihre Inkarnationen abgeschlossen, und ein anderer Teil deiner Seelengeschwister ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Körpern. Sie ruhen zwischen ihren Leben und schmieden neue Pläne. Sie begleiten dich dennoch in allen Zeiten, in denen du zur Ruhe kommst und geöffnet bist für ihre Mitteilungen. Und es sind ihrer viele, die mit dir sprechen. Es sind ihrer viele, die dich mit allerlei Mitteln erreichen über formlose Impulse, über Visionen und auch über das innere Hören.

Als Kind konntest du das, was dir gesagt und vermittelt wurde, noch nicht verkraften. Und du hast aus lauter Angst einen fast erfolgreichen Versuch unternommen, deine Ohren durch eine Entzündung zu verschließen und das Zeitliche zu segnen. Denn es ist für dich damals eine angsterregende Vorstellung gewesen, einen Teil deiner Verantwortlichkeit und deines menschlichen Willens abzugeben und dich Kräften zu öffnen, die außerhalb von dir liegen, und ihren Weisungen Folge zu leisten.

Wir sagen "Folge zu leisten", denn es geht nicht um Gehorchen. Niemand befiehlt dir, etwas zu tun, und niemand straft dich, wenn du es unterlässt. Aber den Weisungen Folge zu leisten erfordert eine Bereitschaft, eine Öffnung, eine Entselbstung im Sinne einer Auflösung des Ego - Vorgänge, die einem jungen Menschen bedrohlich erscheinen und ihm Angst bereiten. Damals also hast du deine Ohren verschlossen. Sie haben sich entzündet, und fast wärest du an diesen Giften zugrunde gegangen oder hättest dein Gehör verloren. Aber während der Krankheit, als du nahe daran warst, deinen Körper zu verlassen, warst du auch noch viel offener als sonst für die Hinweise und Tröstungen, für die Stimmen und Bilder, die dir von deinen Seelengeschwistern übermittelt wurden. Als du im Fieber lagst, hast du eine neue Klarheit gewonnen und neuen Mut zur Bewältigung deiner Aufgaben. Deshalb hast du dich dann doch noch bereit erklärt, deinen Körper weiter zu nutzen, deine Gene, die dir gestatten, das zu bewältigen, was sich deine Seele vorgenommen hatte. Und du bist hervorragend ausgestattet. Du hast so viel mitgebracht aus früheren Leben, aber auch aus der Unverbildetheit deiner Familie, die dich nicht geplagt hat mit vorgeprägten Strukturen, dass du jetzt ganz aus dir schöpfen kannst, ganz aus deiner Tiefe, deiner Klarheit und deiner Reinheit.

Denn wisse, dass deine Seelengeschwister dir nur das übermitteln können, was du auch empfangen kannst! Und sie wollen dir etwas ganz Neues, etwas noch nicht Dagewesenes zeigen, damit du es anderen zeigst. Deshalb wäre es jammervoll schade, wenn du dich mit anderen Pflichten so überlasten würdest, dass du ihrem Ruf und ihren Visionen nicht mehr entsprechen könntest. Das ist ein Grund, den wir dir zu bedenken geben, wenn du überlegst, welchen Beruf du ausüben solltest. Überlege, ob du noch genug Zeit und Muße hast, deine seelischen Aufträge auszuführen, ob du dann immer noch malen kannst.

Diese Bilder sind von eminenter Wichtigkeit, und zwar deshalb, weil sie unmittelbar und wahrheitsgetreu das wiedergeben, was dir gezeigt wird. Sie sind deshalb wichtig, weil sie nur durch deine Übermittlung in ihrer materiellen Gestalt von anderen betrachtet werden können, von Menschen, die sie brauchen, aber nicht die Fähigkeit haben, sie so zu empfangen und so festzuhalten wie du.

Diese Bilder müssen unter die Leute gebracht werden. Sie sind nicht nur für dich gedacht. Sie sind für all jene, die sich betroffen fühlen von der Botschaft, die du als Botschafter übermittelst. Sie müssen die Gelegenheit erhalten, die Klarheit und Wahrheit des übermittelten Bildes, der Vision, zu erblicken.

Wir meinen auch nicht, dass du malen solltest, um Erfolg zu haben. Denn wir wissen, dass Erfolg dir nicht wichtig ist, Erfolg im weltlichen Sinne, Erfolg in dem Maße, dass du weitbekannt und reich werden möchtest, dass du von allen beachtet und gelobt werden möchtest. Es ist uns ebenso klar wie dir, dass eine Alte Seele an solch einem äußeren Erfolg nur sehr wenig Interesse hat. Aber wenn wir überhaupt von Erfolg sprechen, dann reden wir vom Erfolg deiner Mission. Eine erfolgreiche Mission ist die gelungene Ausführung eines Auftrags. Und du hast eine etwas merkwürdige, aber doch entscheidende Mission übernommen. Du würdest sie auch in einem anderen Leben noch ausführen, wenn es dir in diesem Leben nicht gelingt. Denn du hast nicht umsonst so viel geübt und dich so gut vorbereitet. Du hast in früheren Zeiten schon gemalt. Deshalb fällt dir das, was du jetzt tust, vergleichsweise leicht. Du kannst zurückgreifen auf Wissen und Kenntnisse, auf Erfahrungen und auch schmerzhafte Erinnerungen, die hinter dir liegen.

Es könnte sich für dich als hilfreich und richtungsweisend herausstellen, wenn du deine Energien weglenken würdest von dem ständigen Fragen "Ist es das wert, bin ich es wert, sind die Bilder es wert, sind die Visionen es wert?" hin zu einer vorsichtigen, aber nachhaltigen Aktivität, die darauf zielt, deine Bilder genau den Menschen zuzuführen, die sich erreichen lassen wollen.

Und du darfst auch für diese Bilder einen angemessenen Preis verlangen. Du wirst sehen, diese Bilder sind es den Menschen wert, angemessen bezahlt zu werden. Erwarte nicht die große Masse oder die Vervielfältigung in Kalendern, auf Postkarten - darum geht es nicht.

Die Bilder sind Energieträger nicht nur durch ihren Darstellungsgehalt, sondern vor allem, weil du sie malst. Du tust in das Bild sehr viel von deiner eigenen Kraft, von deinen feinstofflichen Schwingungen. Widme einen beträchtlichen Teil deiner Kraft und deiner Zeit dem Ausführen deiner Anweisungen. Sie sind mehr als wertvoll, sie sind kostbar. Warte nicht bis an dein Alter, warte nicht so lange, bis die Gesellschaft dir gestattet, als Rentner deine Tage mit Bildern zu füllen. Jetzt ist es soweit. Du hast dich lange genug vorbereitet. Du hast die Visionen erkannt, du hast nach ihnen gehandelt. Verschließe dich nicht - es wäre schade!

das war eine persönliche Durchsage für mich
und steht in dem Buch "Weisheit der Seele",
erschienen im Goldmann Verlag 1995, München